LOOP@home First Step

Wohnge­mein­schaft statt Wohngruppe – Schritt für Schritt in die Eigenverantwortung

Die First Step-Wohnge­mein­schaften bieten jeweils zwei Jugend­lichen einen Platz und werden nach Bedarf (m/w/d) zusam­men­ge­setzt. Die WGs befinden sich in regulären Miets­häusern, aktuell in Düsseldorf, Mönchen­gladbach und Duisburg und verfügen über ca. 70 m² Wohnfläche. Jede/r Jugend­liche verfügt über ein eigenes Zimmer und Küche, Diele und Bad werden gemeinsam genutzt. Für die Nacht ist ein Krisen­te­lefon einge­richtet, welches die Jugend­lichen im Notfall anrufen können.

Das gemischte Team, bestehend aus Mitar­bei­tenden mit unter­schied­lichen Ausbil­dungen und Alters­gruppen hat an sieben Tagen die Woche Kontakt zu den Jugend­lichen (persönlich in den WGs, als auch Außerhalb und per Telefon) und unter­stützen sie im Alltag als auch bei allen anderen persön­lichen Themen. In der Arbeit mit den jungen Menschen geht es aber vor allem darum, die Eigen­ver­ant­wortung der Jugend­lichen und jungen Erwach­senen zu sehen und Selbst­hil­fe­po­ten­ziale zu stärken. Erst dadurch gelingt es dem Team Tag für Tag ein sicheres Bezie­hungs­an­gebot zu machen, welches den Jugend­lichen die Chance ermög­licht, sich zu öffnen und Verän­de­rungen zuzulassen. Den Jugendlichen/jungen Erwach­senen, die bereits ein hohes Maß an „eigen­wil­liger“ Lebens­führung entwi­ckelt haben, wird somit eine Grund­ver­sorgung, zuver­lässige Ansprech­partner, Bezie­hungs­kon­ti­nuität und Stabi­lität angeboten.

Nieder­schwellig bedeutet bei „First Step“ aber vor allem, dass die Hilfe darauf abzielt, mit den jungen Menschen gemeinsam ihren ganz persön­lichen eigenen Weg in ein gesell­schafts­kon­formes Leben zu erarbeiten.

Die Jugend­lichen erfahren Rückhalt und Wertschätzung. Unser Ziel ist es, Obdach­lo­sigkeit, Vernach­läs­sigung, Krimi­na­lität, Drogen­konsum und Prosti­tution zu verhindern. Dabei ist der Beginn des Weges und der Aufbau und Ausbau der persön­lichen Fähig­keiten jedes Jugend­lichen immer anders. Gleich bleibt aber auch, dass die Mitar­bei­tenden den jungen Menschen auf Augenhöhe begegnen und seine Wünsche und Bedürf­nisse respek­tieren. Schritt für Schritt wird mit jedem jungen Menschen erarbeitet, was er sich für sich und sein Leben wünscht. Aus den Wünschen versuchen die Mitar­beiter, gemeinsam mit den Jugend­lichen, Ziele und aus den Zielen erste Handlungs­schritte zu erarbeiten, die den jungen Menschen klein­schrittig und in seinem eigenen Tempo ans Ziel bringen. Denn wichtig ist, dass

„Der Verän­de­rungs­wunsch muss von dem Jugend­lichen selbst kommen,
denn das Ziel muss jede Anstrengung, die der junge Mensch auf sich nehmen muss, Wert sein.“
(A. Rizou, 2020)

Bei unserer Arbeit mit den Jugend­lichen ist es uns somit besonders wichtig, dass diese ein positives und realis­ti­sches Selbstbild entwi­ckeln können. Durch ein Arbeiten an den vorhan­denen Fähig­keiten und der Vermittlung neuer Fähig­keiten sollen die jungen Menschen Erfolgs­er­leb­nisse erfahren, die die Selbst­wahr­nehmung positiv stärken und sie unter­stützen, zu einer eigen­stän­digen und gemein­schafts­fä­higen Persön­lichkeit heranzuwachsen.

Das Leben in der First Step WG eignet sich hervor­ragend zum Erproben der eigenen Fähig­keiten. Auf dieser Grundlage ist es dann auch leichter möglich eigene Grenzen zu erkennen, zu akzep­tieren und angemessene Frustra­ti­ons­to­leranz und Konflikt­lö­sungs­stra­tegien aufzubauen.

Kurzbe­schreibung
LOOP@home – First Step ist ein statio­näres Jugend­hil­fe­an­gebot für Jugend­liche ab 16 Jahren. Die sozial­päd­ago­gi­schen Zweier­wohn­gruppen — „LOOP@home — First Step“ – bieten Platz für jeweils 2 Jugend­liche und werden, je nach Erstbezug (männl., weibl., divers), zusam­men­ge­setzt. Jede WG verfügt über ca. 70 m² Wohnfläche, mit einem eigenen Zimmer für jeden jungen Menschen. Küche, Diele und Bad werden gemein­schaftlich genutzt. Die Wohnungen befinden sich in regulären Miethäusern und sind aktuell über Düsseldorf, Mönchen­gladbach und Duisburg verteilt. Die Betreuung erfolgt durch ein festes hetero­genes, multi­pro­fes­sio­nelles Betreu­erteam an 7 Tagen/Woche im Rahmen eines 1:2 Betreu­ungs­schlüssels begleitet.

Indikation

  • Stationäre erzie­he­rische Hilfe nach §27 SGB VIII, in Verbindung mit §34, §35, §35a und §41, sowie §36 Hilfeplanung
  • Aufnah­me­alter ab 16 Jahren (nicht auf eine Über-Nacht­be­treuung angewiesen)
  • Verselb­stän­digung; schließt eine Rückführung nicht aus

Zielsetzung
In unserer Arbeit bieten wir den jungen Menschen ein Lebens­umfeld, welches die indivi­du­ellen erzie­he­ri­schen Bedürf­nisse berück­sichtigt und sich gleich­zeitig weitgehend am Alter der Jugend­lichen und deren „Norma­lität“ orientiert.

Zeitgleich unter­stützen wir sie

  • bei einer für den jungen Menschen erfolg­reiche Integration in das gesell­schaft­liche Leben,
  • bei der Befähigung zur selbst­stän­digen Lebensführung,
  • bei der Gestaltung von Bezie­hungen (psycho­so­ziale und emotionale Kompetenz),
  • der Alltags­ge­staltung und ‑bewäl­tigung,
  • der Bewäl­tigung von Krisen und Konflikten,
  • dem Aufbau von Selbststeuerung
  • und letztlich der Gestaltung von indivi­du­ellen Lebens­per­spek­tiven und Zukunftschancen.

Methoden

  • Förderung, Unter­stützung und Stabi­li­sierung durch konti­nu­ier­liche und verläss­liche Bezie­hungs-angebote, ausge­richtet auf Stärkung der Selbst­steuerung und Selbst­stän­digkeit (Methoden zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes)
  • Anleitung, Beratung und Begleitung zur Erwei­terung der Handlungs­mög­lich­keiten und Ressourcen-aktivierung (Methoden zur Integration)
  • Aktive Hilfe zur Alltags­be­wäl­tigung und Integration
  • Reflexion von Erleben und Verhalten
  • Muster­un­ter­bre­chung durch (für die Jugend­lichen) paradoxe Verhal­tens­weisen bei Fehl-Verhalten: Beharr­lichkeit, Aushalten, Annehmen, Wertschätzung
  • Methoden zur Betei­ligung von Jugend­lichen und jungen Erwachsenen
  • Biogra­phie­arbeit

Zielgruppe
Jugend­liche ab 16 Jahren, die

  • einem hohen Gefähr­dungs­po­tential ausge­setzt sind,
  • früh auf sich selbst gestellt waren, eine eigen­willige Lebens­führung entwi­ckelt haben und sich nicht an herkömm­liche Einrich­tungen der Jugend­hilfe anbinden lassen,
  • aufgrund ihrer Erfah­rungen Verhal­tens­weisen entwi­ckelt haben, die nicht normen­konform sind,
  • häufige Bezie­hungs­ab­brüche erfahren haben und daher ein niedrig­schwel­liges Bezie­hungs­an­gebot zentraler Bestandteil einer angemes­senen Hilfe sein muss,
  • über ein gewisses Maß an Selbst­stän­digkeit verfügen und
  • nicht auf eine Nacht­be­treuung angewiesen sind.

Ausschluss­kri­terien
Jugend­liche mit

  • einer nachweis­lichen Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
  • Problemen im Bereich der Disso­zia­lität und/oder Krimi­na­lität, die eine Gefährdung der/des Mitwoh­nenden und/oder des Teams bedeuten könnten
  • Diagnosen von klinisch behand­lungs­be­dürf­tigen, psych­ia­tri­schen Störungsbildern

Quali­täts­si­cherung
Eigenes Quali­täts­ent­wick­lungs- und Schutzkonzept

Finan­zierung
Über die, in der Leistungs­ver­ein­barung festge­legten Tages­sätze und Spenden.

Team Stationäre Hilfe, Ilona Götz

Ansprech­part­nerin:
Ilona Götz
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