WARUM ICH MICH BEI LOOP ENGAGIERE – INTERVIEW MIT THORSTEN REITH

Warum ich mich bei LOOP engagiere
Interview mit Thorsten Reith — Der LOOP Vereinsvorstand im Gespräch mit Dirk Richter
Loop Vereinsvorstand Thorsten Reith, Vater zweier erwachsener Töchter, stammt aus Wuppertal, wohnhaft in Köln, im Herzen ein Küstenkind. Von Beruf ist er Dipl.-Sozialpädagoge und Systemischer Familientherapeut. Er liebt britische Pop- und Rockmusik, fährt gerne in Küsten-Regionen von England, Schottland und Irland mit guten Fish and Chips. Er ist leidenschaftlicher Brettspieler und liebt gutes Kino und noch besseres Essen im Restaurant oder selbst gekocht.
Warum engagieren Sie sich für die LOOP Kinderhilfe?
Als langjähriger Suchttherapeut begegnet mir sehr oft das Leid von Kindern aus suchtbelasteten Familien oder von Kindern, bei denen ein Familienmitglied eine psychische Erkrankung aufweist.
Über drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland haben mindestens einen suchtkranken Elternteil. Damit geht oft einher, dass in der Familie die materiellen, aber auch emotionalen Bedürfnisse der Kinder nicht ausreichend erfüllt werden können. Einerseits benötigen Kinder hier unsere Beachtung, Schutz und Unterstützung. Anderseits bin ich immer wieder überwältigt, welche Ressourcen und Resilienzkräfte bei Kindern trotz schwieriger Lebenssituationen vorhanden sein können.
Das ist für mich das Bindeglied: LOOP ist bereit, Kindern und Jugendlichen Unterstützung und eine Heimat zu geben, orientiert sich dabei aber immer an den Bedürfnissen, Stärken und den individuellen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen. Bei Loop wird von den Bedürfnissen der Kinder ausgegangen.
Darüber hinaus bin ich als Kind von nach dem 2.Weltkrieg aus dem Osten geflohenen Eltern, sensibilisiert für das Thema Flucht, Heimat und die Bedeutung eines sicheren Ortes, insbesondere für Kinder und Familien.
Welches ist in Ihren Augen die vorrangige Botschaft von LOOP?
Es mag vielleicht etwas naiv klingen, aber für mich steht die Universalität von Kinderrechten im Vordergrund: LOOP setzt sich zunächst für alle Kinder ein, unabhängig von sozialer Herkunft, Nationalität, Hautfarbe oder sonstiger persönlicher Disposition. Es zählt nur das Recht auf eine gute und beschützte Kindheit, mit der Freiheit, selbstbestimmt aufwachsen zu können und dabei Orientierung zu erhalten. Dieser Ansatz macht LOOP unabhängig von politischen oder sonstigen weltanschaulichen Vereinnahmungen, ermöglicht aber gleichzeitig auch das uneingeschränkte und manchmal auch unbequeme Eintreten für Kinderrechte.
Zudem ermöglicht dieser Ansatz eine größtmögliche Unabhängigkeit und Authentizität für die Mitarbeiter:innen bei LOOP. Diese müssen sich nicht einem etwaigen Paradigma oder einem weltanschaulichen Überbau eines großen Trägers unterordnen, sondern können sich individuell an den Bedürfnissen der Kinder orientieren.
Wer einmal erlebt hat, mit welchem Herzblut sich die Mitarbeiter:innen u.a. von Hof Tarpfeld teilweise schwer traumatisierten Kinder widmen, wird verstehen was ich meine.