Kindern ein Zuhause geben und Profifamilie sein!
Manchmal können Kinder nicht länger in ihrer Herkunftsfamilie leben. Dafür kann es viele Gründe geben, z.B. Verwahrlosung, Gewalt oder Missbrauch und somit eine anhaltende Kindeswohlgefährdung. Auch durch Trennung und/oder Krankheit oder Tod stark belastete Elternteile und langanhaltende Krisen und eskalierende Konflikte sind Gründe hierfür. Für das Kind kann es dann das Beste sein, mittel- oder langfristig die Familiensituation zu verlassen. Was auch immer vorgefallen ist, für die Kinder sind diese Vorerfahrungen und der Abschied aus ihrer Familie ein oft traumatischer Einschnitt.
Mit Gründung der LOOP Kinder- und Jugendhilfe vor mehr als 10 Jahren war schnell klar, dass LOOP Kindern „ein Zuhause“ geben will, wenn diese aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien verbleiben können. Schon mit Gründung fanden sich Menschen, die bereit waren in ihrem familiären Umfeld ein Kind aufzunehmen und zu betreuen.


WAS BRAUCHT ES?
Ich nehme ein Kind in meinem Haushalt und in meiner eigenen Familie auf, gebe ihm Zuwendung und versorge es – klingt ganz einfach? Ein eigenes Kind habe ich schon, mit Erziehung, den Aufs und Abs kenne ich mich aus und dann ist es sicher nicht viel schwerer einem „fremden“ Kind ein Zuhause zu geben. Aber ist es auch so?
Die LOOP Familien sind i.d.R. Menschen mit pädagogischer Ausbildung (SPLG = sozialpädagogische Lebensgemeinschaft), die ein Kind in ihrem eigenen Haushalt aufnehmen, mit ihm zusammenleben, es betreuen und Beziehung und Bindung anbieten.
Als Alternative zur klassischen Unterbringung in Wohngruppen hat sich, gerade für jüngere Kinder, die Unterbringung in einer Profifamilie (SPLG, Erziehungsstelle) bewährt. Hier haben Kinder, aber auch Jugendliche die Möglichkeit in einer echten Familienstruktur zu leben, bei Menschen, zu denen sie eine enge, vertrauensvolle Bindung aufbauen können. In einer solchen Betreuungsstelle hat mindestens ein Elternteil eine pädagogische Fachausbildung, ist also für den Umgang mit Kindern in schwierigen Lebenssituationen auch professionell ausgebildet.
Die Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft ist für das Kind Familie und zeitgleich ist die Familie ein pädagogischer „Profi“ und hat die speziellen Bedarfe des Kindes gut im Blick.
Aus der Bindungsforschung wissen wir: „Bindung ist für das Leben so grundlegend wie Luft zum Atmen und Ernährung. Die emotionale Bindung sichert das Überleben und die Entwicklung des Säuglings. Durch Angst und Trennung wird das Bindungsbedürfnis aktiviert. Durch körperliche Nähe zur Bindungsperson wird das Bindungsbedürfnis wieder beruhigt.“ (Prof. Dr. med. Karl-Heinz Brisch, Bindungsforscher.)
Die Aufnahme eines Kindes im eigenen familiären Haushalt ist ein großer Schritt, der das eigene, gewohnte Leben verändert. Als Profifamilie hat man die Chance, für ein Kind im engeren Kontakt und Zusammenleben etwas zu bewegen, anders als das in anderen Betreuungsformen möglich ist. Allerdings hat diese Entscheidung auch Konsequenzen. Arbeit und Privates können nicht mehr, wie in herkömmlichen Berufen, getrennt werden. Die Familie wird in Teilen eine „öffentliche Familie“. Die Privaträume werden zum Arbeitsplatz und öffentliche Stellen (Träger, Jugendamt, Landesjugendamt, Vormund) erhalten ein Recht auf Zugang.
All das dient dem Schutz und der Fürsorge des aufgenommenen Kindes, bedeutet aber eine Öffnung seines eigentlich privaten Bereiches.

Voraussetzungen, um LOOP Familie zu werden sind:
- Ein stabiles und belastbares Familiensystem und gute Vernetzung im Sozialraum
- Eine fundierte Lebens- und Berufserfahrung (Umgang mit Krisen, Wissen um eigene Ressourcen und Entlastungsmöglichkeiten)
- Die Fähigkeit zur Gestaltung von Beziehungen zu Kindern und Jugendlichen, in denen sie glaubwürdig und authentisch sind
- Toleranz gegenüber Verschiedenheit
- Akzeptanz der Herkunftsfamilien des aufgenommenen Kindes
- Reflektion eigener biografischer Erfahrungen und Zugang zu den Auswirkungen auf die eigene Lebensgeschichte und berufliche Identität
- Auseinandersetzung mit fachlichen Anforderungen
- Bereitschaft zu interner und externer Beratung, Supervision und Weiterbildung


9 Fragen an 2 LOOP Familien
In unseren LOOP Familien erfahren Kinder und Jugendliche soziale und emotionale Sicherheit. Sie ersetzen nicht die leiblichen Eltern, aber sie geben Halt und helfen schwierige Lebensumstände zu verarbeiten.
Wie ist das ein fremdes Kind in die eigene Familie aufzunehmen? Wie geht die eigene Familie mit der neuen Situation um? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern?

Unsere LOOP Kinderhäuser
Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz, Sicherheit, Zuwendung und ein liebevolles Zuhause!
In unseren LOOP Kinderhäusern sorgen wir dafür, dass dieses Recht Wirklichkeit wird.

LOOP Familienbegleitung
Manchmal ist das Familienleben aus den Fugen geraten und es scheint keine Lösung für die vielen Herausforderungen zu geben. Manchmal ist einfach alles zu viel.
Mit der LOOP Familienbegleitung unterstützen wir Familien in Problemlagen.
Wir begleiten Familien auf ihrem Weg wieder zueinanderfinden. Hilfe zur Selbsthilfe.